Schach in der Schule: ein Ratgeber für LehrerInnen
Schach fasziniert seit Jahrhunderten Menschen aller Altersklassen. Vielleicht kennst du dieses Gefühl der Begeisterung selbst? Was aber, wenn wir dieses spannende Spiel in den Schulalltag integrieren? Genau darum geht es in diesem Beitrag.
In vielen europäischen Ländern wurde Schach bereits für pädagogische Zwecke entdeckt. Die Argumente dafür sind zahlreich und werden oft unter dem Begriff «Benefits of Chess» zusammengefasst.
Auch wenn Schach kein Wundermittel ist, kann es ein mächtiges lernmethodisches Werkzeug sein – und erstaunliche Ergebnisse bewirken. Ein kleines armenisches Mädchen hat es einmal perfekt zusammengefasst:
«Ich finde Schach toll, weil es den Verstand trainiert. Auf diese Weise werden wir sehr klug.»
🧠 Positive Faktoren des Schachspiels
Wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungen bestätigen die positiven Effekte. Eine bekannter Feldversuch aus Trier sowie eine internationale Metaanalyse von Sala & Gobet, die 24 Studien aus verschiedenen Ländern analysierte, belegt den positiven Einfluss auf kognitive Leistungen und schulischen Erfolg.
Doch worin genau werden die Kinder besser?
Kognitive Fähigkeiten
Kinder und Jugendliche, die regelmässig Schach spielen, zeigen deutliche Verbesserungen im räumlichen Vorstellungsvermögen, im Zahlenverständnis, in sprachlichen Fähigkeiten und im logischen Denken. Auch die Fähigkeit zur Mustererkennung wird gestärkt – eine wichtige Grundlage für Fächer wie Mathematik, Geometrie und Sprache.
Besonders spannend: Diese Effekte zeigen sich unabhängig vom sozialen Hintergrund.
Konzentration und Aufmerksamkeit
Viele Lehrpersonen berichten über zunehmende Konzentrationsprobleme in der Schule. Schach erfordert jedoch durchgängig Aufmerksamkeit – vom ersten bis zum letzten Zug. Kinder lernen, achtsam zu beobachten, Entscheidungen bewusst zu treffen und sich über längere Zeit auf eine Aufgabe einzulassen. Langfristig steigert das ihre Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten – auch in anderen Lernfeldern.
Gedächtnis und Planung
Schach fördert sowohl das visuelle als auch das Arbeitsgedächtnis. Spieler:innen lernen, sich Stellungen zu merken, Züge vorauszuplanen und ihre Ideen über mehrere Spielzüge hinweg im Kopf zu behalten. Gerade diese vorausschauende Denkweise wird als wichtige Kompetenz für schulisches und alltägliches Handeln betrachtet.
Problemlösung
Schach ist ein Spiel der Entscheidungen. Kinder sind immer wieder gezwungen, Probleme zu analysieren, Optionen zu bewerten und sich für eine Lösung zu entscheiden – oft unter Zeitdruck. Das schult das kreative Denken und fördert die Fähigkeit, Herausforderungen systematisch zu lösen.
Schulische Leistungen
Untersuchungen zeigen: Schachunterricht kann sich positiv auf Schulleistungen auswirken – besonders in Mathematik und Sprachfächern. Wer im Spiel gelernt hat, logisch zu denken, sauber zu analysieren und Fehler zu erkennen, überträgt diese Fähigkeiten oft auch auf andere Lernbereiche. Eine langfristige Folge: bessere Noten, weniger Schulabbrüche und sogar ein messbarer volkswirtschaftlicher Nutzen.
Soziale und emotionale Entwicklung
Schach fördert die Selbstwahrnehmung, stärkt das Selbstwertgefühl und die Frustrationstoleranz. Gerade schüchternen Kindern kann es helfen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Ausserdem bietet es Raum für respektvollen Austausch – egal ob unter Gleichaltrigen oder zwischen jüngeren und älteren Kindern. Besonders Kinder mit Förderbedarf oder aus schwierigen familiären Verhältnissen profitieren spürbar: Schach gibt ihnen einen neuen Zugang zu Anerkennung und Erfolgserlebnissen.
Freude am Lernen
Vielleicht der wichtigste Punkt: Schach macht Spass. Viele Kinder freuen sich auf die Schachstunde – selbst wenn sie bei anderen Unterrichtsinhalten eher zurückhaltend sind. Die Motivation steigt, sobald sie merken: Ich kann etwas. Ich werde besser. Ich darf ausprobieren. Studien empfehlen, mindestens die Hälfte der Unterrichtszeit fürs praktische Spiel oder konkrete Übungen einzuplanen – denn genau hier entstehen die nachhaltigen Effekte.
Quellen
Dieser Beitrag ist als praxisnaher Blogartikel gedacht. Es sind viele Quellen aus Wissenschaft, Praxis und auch eigene Erfahrungen eingeflossen. Wir erheben keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit – sondern möchten Lehrer:innen einen verständlichen und hilfreichen Überblick geben.
Wer sich vertieft und wissenschaftlich fundiert mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich folgende Quellen:
- Fördert Schachunterricht in der Grundschule die geistige Entwicklung der Kinder? (Filipp et Spieles, 2007)
- Do the Benefits of Chess Instruction Transfer to Academic and Cognitive Skills? A Meta-Analysis (Sala et Gobet, 2016)
- Chess Instruction Improves Cognitive Abilities and Academic Performance: Real Effects or Wishful Thinking? (Blanch, 2022)
- Investigation the impact of chess play on developing meta-cognitive ability and math problem-solving power of students at different levels of education (Kazemi et Yektayar, 2022)
- The benefits of chess for the intellectual and social-emotional enrichment in schoolchildren (Aciego, Garcia et Betancort, 2012)
- Does chess instruction improve mathematical problem-solving ability? Two experimental studies with an active control group (Sala et Gobet, 2017)
Formen des Schachunterrichts
Schach muss nicht zwingend als reguläres Pflichtfach eingeführt werden, auch wenn es Beispiele in anderen Ländern (z.B. Armenien) gibt, wo dies erfolgreich umgesetzt wurde.
Schach passt hervorragend zu den Zielen des Lehrplans 21. Es fördert Kompetenzen im Denken und Lernen, stärkt das mathematische Verständnis, unterstützt sprachliche Ausdrucksfähigkeit und leistet einen Beitrag zur Entwicklung von überfachlichen Kompetenzen wie Konzentration, Ausdauer und sozialem Verhalten.
In der Schweiz gibt es viele sinnvolle Formen der Umsetzung:
- Als Wahlpflichtfach oder Halbjahresangebot
- In Fächer integriert (Mathematik, Sprache, Bewegung und Sport)
- Als wöchentliche Lektion (z. B. im Rahmen eines Förderangebots)
- Als Projektwoche oder Blockkurs
Zudem gibt es Angebote von externen Anbietern wie Chess4kids oder den Schulschachprofis, die Kurse und Projekte an Schulen durchführen.
Praxisbeispiel: Als Inspirationsquelle für die erfolgreiche Integration von Schach in den Schulalltag empfehle ich ein Beitrag von SRF: «Spiel der Könige: Erstklässler üben Schach – und damit noch viel mehr» .
⏱️ Wie lange braucht es, bis Schach wirkt?
Die Wirkung hängt stark von der Dauer ab. Einzelstunden oder Projektwochen wecken Interesse – aber nachhaltige Effekte entstehen meist durch kontinuierliches Üben.
Unterrichtsform |
Wirkungspotenzial |
Bemerkung |
Einzeltag / Schnuppern |
gering |
Gut zum Einstieg, aber kaum nachhaltig |
Projektwoche |
mittel |
Ideal zum Starten und Motivieren |
1 Stunde/Woche (1 Sem.) |
hoch |
Empfohlen für erkennbare Wirkung |
Jahreskurs |
sehr hoch |
Beständige Förderung, gut messbare Effekte |
Studien, zeigen, dass wöchentlicher Unterricht über 6 Monate signifikante Effekte auf Schulleistungen bringt.
🎯 Realistische Ziele
Müssen am Ende alle die Schachregeln perfekt beherrschen? Nein.
Realistisch ist, dass Kinder nach einem Semesterkurs die Grundzüge kennen: Figurenbewegungen, einfache Mattbilder und erste taktische Ideen. Die Stappenmethode bietet hier eine passende, stufenweise Struktur – besonders für den Gruppenunterricht.
Viel wichtiger als Partien zu gewinnen, ist das Verständnis des Spiels: Kinder sollen lernen, Entscheidungen zu treffen, Pläne zu schmieden und Fehler als Chance zu sehen. Wer das mitnimmt, hat bereits viel gelernt.
Das spielerische Lernen im Vordergrund. Gerade Kinder, die in anderen Fächern Mühe haben, blühen beim Schach oft auf. Sie lernen, dass Nachdenken, Geduld und Taktik nicht nur belohnt werden – sondern auch Spass machen. Und genau darum geht es: einen positiven Zugang zum Lernen schaffen.
Wenn ein Kind nach dem Kurs weiterspielen möchte, ist das ein tolles Zeichen! Viele wissen aber gar nicht, wo. Als Lehrperson kannst du helfen, indem du den Kontakt zu einem lokalen Schachklub mit Jugendgruppe herstellst. Idealerweise gibst du den Eltern ein kleines Infoblatt mit.
Ist der Kurs gescheitert, wenn niemand in den Klub geht?
Definitiv nicht.
Ein Kind muss nicht in den Schachverein eintreten, um vom Unterricht zu profitieren. Wenn ein Kind konzentrierter arbeitet, sich traut zu sprechen oder gelernt hat, mit Niederlagen umzugehen – dann ist das ein echter Bildungserfolg.
Zudem berichten viele Schachvereine, dass neue Mitglieder oft Jahre oder sogar Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit dem Spiel dazustossen – häufig mit dem Satz:
Ich habe früher in der Schule Schach gelernt – und jetzt will ich wieder anfangen.
Die Saat wird also vielleicht nicht sofort sichtbar, aber sie bleibt im Gedächtnis. Manchmal entfacht die Begeisterung fürs Schach erst viel später – oder erneut. Jeder Zug zählt – auch wenn er erst Jahre später Wirkung zeigt.
Übrigens: Wenn du deinen Schüler:innen eine zusätzliche Motivation bieten möchtest, kannst du unsere kostenlosen Online-Schachdiplome nutzen.
Das Bauerndiplom deckt die Grundregeln ab und kann am Ende eines Kurses als kleine Bestätigung oder Ziel eingesetzt werden – ganz ohne Druck, aber mit grosser Wirkung.
👩🏫 Anforderungen an die Lehrperson
Immer wieder wird diskutiert, ob Schach besser von Lehrpersonen oder von Schachtrainer:innen unterrichtet werden sollte. Die Erfahrung zeigt: Es braucht nicht unbedingt ein Entweder-oder.
Lehrpersonen bringen pädagogisches Know-how, Geduld und einen vertrauten Zugang zur Klasse mit – das ist ein unschätzbarer Vorteil. Schachtrainer:innen verfügen meist über mehr Spielpraxis und tiefere Fachkenntnisse, aber nicht zwangsläufig über die methodisch-didaktische Erfahrung im Umgang mit Kindern.
Musst du nun selbst eine starke Spielerin oder ein Turnierspieler sein? Nein. Für den Schachunterricht in der Schule genügt in der Regel ein solides Grundverständnis. Wenn du die Regeln kennst und bereit bist, dich ein wenig einzuarbeiten, bist du bestens gerüstet. Entscheidend ist, dass du die Kinder zum Denken, Ausprobieren und Reflektieren anregst – nicht, dass du selbst immer den besten Zug kennst.
Foto: Gonzalo Garcia von dieschulschachprofis.ch
Wichtig ist, dass du dich in die Denkweise der Kinder einfühlen kannst. Wenn Fragen auftauchen, geht es nicht darum, sofort die richtige Lösung zu liefern – sondern vielmehr darum, die Kinder dabei zu unterstützen, sie selbst zu finden.
Und wenn du dich dabei manchmal selbst wie eine Mitlernende fühlst: umso besser. Denn gerade dieser gemeinsame Entdeckungsprozess macht Schulschach so wertvoll.
Falls du dir bei bestimmten Themen unsicher bist oder Unterstützung brauchst, ist das völlig in Ordnung. Anbieter wie die Schulschachprofis in der Schweiz bieten Kurse und Projekte an und können hier eine grosse Hilfe sein, sei es durch die Durchführung des Unterrichts oder durch die Bereitstellung von Expertise und Material.
Benötigst du einen Aufhänger, wie du den Kurs starten kannst? Dieses kurze Video ist ideal, um die Kinder von Anfang an neugierig auf Schach zu machen – unterhaltsam, einfach und motivierend:
🛠️ Praxistipps für lebendigen Schachunterricht
Eine gute Schachstunde lebt von Abwechslung, Bewegung – und von Momenten, in denen die Kinder selbst entdecken dürfen. Gerade beim Schulschach ist es wichtig, eine Balance zwischen Anleitung und freiem Spiel zu finden. Denn so faszinierend Schach auch ist – niemand lernt durch stures Zuhören allein. Und schon gar nicht Kinder.
Viele Lehrpersonen neigen (verständlicherweise) dazu, zu viel erklären zu wollen. Dabei zeigen alle Erfahrungen: Kinder wollen spielen! Sie wollen ausprobieren, experimentieren, sich messen – selbst wenn sie noch nicht alle Regeln vollständig verstanden haben.
Weniger Theorie – mehr Praxis
Studien zur Lernwirksamkeit zeigen: Selbst Erwachsene nehmen nur einen Bruchteil langer Vorträge auf. Beim Thema Schach für Kinder gilt das umso mehr. Die Konzentration ist begrenzt – besonders in den unteren Schulstufen. Deshalb sollte der theoretische Anteil auf das Wesentliche reduziert werden.
Statt alles haarklein zu erklären, lohnt sich oft ein anderer Ansatz: Erklären – sofort anwenden – dann vertiefen. Und wenn etwas noch nicht ganz klappt? Kein Problem. Fehler sind beim Schach kein Makel, sondern Lernstoff. Selbst Schachweltmeister machen in Partien Fehler. Wie sagt indisches Sprichwort so schön:
«Schach ist ein See, in dem eine Mücke baden und ein Elefant ertrinken kann.»
Beispiel für eine gelungene Schachlektion (45 Minuten)
Hier ein erprobter Ablauf, den du flexibel anpassen kannst:
- Einstieg (5 Min)
- Rückblick auf die letzte Stunde
- Kurze Aktivierung: z. B. „Welche Figur haben wir letzte Woche gelernt?“ - Neues Konzept (10–15 Min)
- Einführung einer neuen Figur (z. B. Läufer) oder Taktik (z. B. Fesselung)
- Am Demobrett oder mit grossem Diagramm sichtbar machen - Übungsphase (10–15 Min)
- Arbeitsblätter, Stellungsaufgaben oder digitale Übungen
- Partnerarbeit oder kleine Gruppenformate - Spielphase (15 Min)
- Mini-Spiel, freie Partie oder kindgerechtes Turnierformat
- Möglichkeit zum Beobachten, Unterstützen, gezieltem Feedback geben
Tipp: Halte immer eine «Notfallübung» oder ein zusätzliches Mini-Spiel bereit – für besonders schnelle oder unruhige Gruppen.
Spielen lassen – auch wenn noch nicht alles sitzt
Absolut. Das ist sogar erwünscht. Viele Kinder haben Angst, etwas „falsch“ zu machen – vor allem, wenn sie das Gefühl haben, sie müssten zuerst „alles wissen“. Schachunterricht sollte genau diese Schwelle abbauen.
Du musst den Kindern nicht erst alle Figuren im Detail erklären, bevor sie ans Brett dürfen. Ganz im Gegenteil: Wer früh mit dem Spielen beginnt, verinnerlicht Regeln und Gangarten viel leichter – und behält sie langfristig besser.
Gerade am Anfang sind sogenannte Mini-Spiele ideal. Sie nehmen Komplexität raus, fördern gezielt das Verständnis einzelner Figuren – und machen riesig Spass. Einige bewährte Klassiker:
- Bauernkloppe: Beide Seiten starten mit 8 Bauern. Ziel: Einen Bauern auf die gegnerische Grundreihe bringen. Variante: Mit König dazustellen – nun muss er verteidigen.
- Springer-Rennen: Wer kommt mit dem Springer zuerst in die Ecke oder über das ganze Brett?
- Dame gegen Bauern: Hier kämpft die Dame gegen Bauern. Die Dame gewinnt, wenn sie alle Bauern geschlagen hat, die Bauern gewinnen, wenn ein Bauer unbehelligt die letzte Reihe erreicht hat.
- Türme sammeln Bauern: Beide Spieler platzieren 3–8 Bauern auf dem Brett. Dann sammeln sie mit ihren Türmen so schnell wie möglich die gegnerischen Bauern ein. Wer zuerst alle hat, gewinnt. Türme dürfen sich auch schlagen. Zusatzregel: Die Türme dürfen sich gegenseitig schlagen.
Foto: Gonzalo Garcia von dieschulschachprofis.ch
Diese kleinen Spiele helfen, einzelne Konzepte zu isolieren, Erfolgserlebnisse zu schaffen und den Einstieg zu erleichtern – besonders für jüngere Kinder oder Lernende mit wenig Vorwissen.
💡 Der Schachclub Stetten aus Deutschland hat eine hilfreiche Übersicht mit Mini-Spielen zu allen Figuren erstellt – ideal für den Einstieg und zur Vertiefung im Unterricht.
Wenn gespielt wird, solltest du dich bewusst etwas zurücknehmen. Beobachte: Wer hat die Regeln verstanden? Wo gibt es Missverständnisse? Wer braucht Ermutigung?
Reagiere auf Fehler, aber unterbrich nicht zu schnell. Lass Kinder ihre Ideen ausprobieren – auch wenn sie mal in die Irre führen. Gerade das ist wertvolles Lernen. Unterstütze mit gezielten Fragen statt fertigen Lösungen: «Was könnte dein Gegner als Nächstes tun?» – «Gibt es eine Figur, die du gerade nicht beachtest?» – So förderst du das Denken, nicht das Nachplappern.
Fazit: Lass deine Schachstunden spielerisch, aber strukturiert verlaufen. Klare Abläufe helfen dir und den Kindern, aber bleib flexibel.
♟️Schachmaterial für Schulen
Für einen gelungenen Schachunterricht braucht es nicht viel – aber das Richtige. Dabei ist es weder nötig noch sinnvoll, sofort alles anzuschaffen. Oft reicht eine gute Grundausstattung für den Anfang, die sich bei Bedarf ergänzen lässt.
Die Stappenmethode – ein bewährtes Lehrmittel
Wenn du nach einem strukturierten Einstieg suchst, ist die Stappenmethode eine gute Wahl. Sie wurde in den Niederlanden entwickelt und wird auch in der Schweiz breit eingesetzt – unter anderem vom Schweizerischen Schachbund empfohlen.
Das Konzept ist einfach und durchdacht: In sechs Stufen wird Schach systematisch aufgebaut – von den Grundregeln bis zu taktischen Motiven und strategischem Denken. Für Schulprojekte reicht in der Regel die erste Stufe völlig aus. Sie vermittelt die wichtigsten Grundlagen: Figurenbewegung, einfaches Mattsetzen, Regeln wie Rochade oder Patt.
Zu jeder Stufe gehören:
- ein Trainerbuch mit klar aufgebauten Lektionen und Tipps zur Umsetzung
- mindestens ein Arbeitsheft pro Kind, das das Gelernte vertieft – ohne dass Hausaufgaben nötig sind
Die Kinder können individuell in ihrem Tempo arbeiten, was besonders im Schulalltag ein grosser Vorteil ist. Die Methode eignet sich für Semester- oder Jahreskurse ebenso wie für Projektwochen.
💡 In der Kategorie Stappenmethode erhältst du unten sehr viele Zusatzinformationen, die dir helfen werden die richten Hefte zu bestellen.
Robuste, praktische und bezahlbare Schachsets
Für den Gruppenunterricht empfehlen sich Schachsets aus Kunststoff. Sie sind deutlich günstiger als Holzvarianten, widerstandsfähig, pflegeleicht und lassen sich gut stapeln und verstauen. Ideal sind faltbare Bretter mit passenden Figuren im Set.
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Wie viele du brauchst, hängt von der Gruppengrösse ab. Als Faustregel gilt: Je ein Set pro 2 Kinder – so können alle aktiv üben und spielen. In unserem Schach-Shop profitierst du auch von Mengenrabatten.
Demobrett – zum gemeinsamen Erarbeiten
Ein Demobrett mit Magnetfiguren ist eine grosse Hilfe für den Frontalunterricht. Es erlaubt dir, Spielzüge oder Aufgaben gut sichtbar für die ganze Klasse zu zeigen – ohne dass jede:r auf ein eigenes Brett starren muss.
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Solche Bretter lassen sich an der Wandtafel befestigen, sind einfach zu bedienen und helfen dabei, die Aufmerksamkeit zu bündeln. Für Einsteiger:innen ist das oft die praktischere Wahl im Vergleich zu digitalen Beamerlösungen, die zusätzliche Technik und Vorbereitung erfordern.
Optionales Zubehör – für den nächsten Schritt
Wenn dein Kurs weitergeht oder du etwas Abwechslung suchst, gibt es nützliches Zusatzmaterial:
Für kleine Turniere oder als Zeitrahmen beim freien Spiel eignen sich Schachuhren. Sie helfen Kindern, ein Gefühl für Tempo und Entscheidungsfreude zu entwickeln – sind aber nicht zwingend notwendig für den Einstieg.
Ein Gartenschach auf dem Pausenplatz oder im Schulhof kann eine tolle Ergänzung sein. Es ist ein Blickfang, lädt zum Mitmachen ein und bietet niederschwelligen Zugang zum Spiel. Auch hier gilt: schön, wenn möglich – aber kein Muss.
📝 Fazit
Schach in der Schule ist eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, wichtige Kompetenzen zu fördern – ohne Leistungsdruck. Kinder trainieren Konzentration, Vorausdenken und Problemlösen, erleben Erfolge und wachsen über sich hinaus. Gerade für «leise» Kinder oder solche mit Lernschwierigkeiten kann das Spiel ein Türöffner sein.
Du brauchst dafür kein Expertenwissen. Mit einem passenden Lehrmittel, einer klaren Struktur und etwas Geduld lässt sich ein Schachkurs auch ohne tiefes Fachwissen umsetzen. Und selbst wenn am Ende kein Kind in den Verein eintritt – ein Unterricht, der Neugier weckt, Denkfreude fördert und Selbstvertrauen stärkt, ist immer ein Gewinn.